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LIPODOC
Sommer, Sonne und luftige Kleidung – das ist für viele der Inbegriff eines freien Lebensgefühls. Doch für Frauen mit Lipödem stellt diese Jahreszeit oft eine Herausforderung dar. Kompressionsstrümpfe sind ein wesentlicher Bestandteil der konservativen Behandlung, da sie den Lymphfluss verbessern und Schwellungen reduzieren. Trotz hautfarbener Varianten wirken die dick gewebten Strümpfe unter Sommerkleidung oft störend und können bei hohen Temperaturen unangenehm sein. Betroffene Frauen suchen daher nach Alternativen, um den Sommer genießen zu können.
Eine mögliche Option ist die Liposuktion bei Lipödem, bei der das erkrankte Fettgewebe dauerhaft entfernt wird. Sie ermöglicht, dass medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) später nicht mehr benötigt werden, sodass die warme Sommerluft die leichten Beine umspielen kann. Dennoch sollte die Kompression gerade vor einer Operation oder in der Heilphase nach der OP als wichtiges Hilfsmittel innerhalb der ganzheitlichen Lipödem-Behandlung betrachtet werden. Das ist auch dann von entscheidender Bedeutung, wenn eine OP noch in weiter Ferne liegt. Warum die Flachsstrickkompression als Unterstützung wirkt, wo ihre Grenzen liegen und eher alternative Therapien greifen, darüber informiert Sie dieser Blogbeitrag.
Kompressionsstrümpfe üben Druck auf das Gewebe aus, was mehrere positive Effekte mit sich bringt. Sie fördern den Lymphabfluss und helfen, Schwellungen zu reduzieren, indem sie das Gewebe entlasten. Der gleichmäßige Druck kann zudem Schmerzen und Spannungsgefühle in den Beinen lindern. Typischerweise ist der Gewebedruck an den Beinen in den unteren Bereichen am größten. Durch die Kompression nimmt er ab. Der mechanische Druck wirkt unter Bewegung wie eine Lymphdrainage.
Eine optimierte Durchblutung versorgt das Gewebe mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen. Dadurch verbessert sich das Wohlbefinden und die Regeneration beschleunigt sich. Darüber hinaus können Kompressionsstrümpfe Hautveränderungen und -schäden vorbeugen, die durch chronische Schwellungen entstehen können.
Das Tragen von Kompressionsstrümpfen an heißen Sommertagen kann zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen, aber auch Vorteile bieten:
Besonders geeignet sind flachgestrickte Kompressionsstrümpfe, da sie individuell angepasst werden können und einen optimalen Sitz bieten. Diese Strümpfe üben gleichmäßigen Druck aus und sind weniger anfällig für Faltenbildung, die Druckstellen verursachen könnte. Geeignet sind sie für alle Stadien von Umfangsveränderungen.
Die Sommerzeit stellt besondere Herausforderungen für Lipödem-Betroffene dar. Hohe Temperaturen können das Tragen von Kompressionsstrümpfen erschweren. Hier einige Tipps und Tricks, um die warme Jahreszeit angenehmer zu gestalten:
Wenn Sie mit dem Auto, Zug oder Flugzeug reisen, sollten Sie einige Dinge beachten:
Kompressionsstrümpfe sollten eng sitzen, aber keine Schmerzen verursachen. Ein guter Sitz ist entscheidend. Strümpfe, die Schmerzen verursachen oder die Bewegungsfreiheit einschränken, sind möglicherweise nicht korrekt angepasst. Individuell angefertigte Kompressionskleidung kann hier Abhilfe schaffen.
Ja, die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für Kompressionsstrümpfe bei einer ärztlichen Verschreibung. Es ist auch ratsam, ein Ersatzpaar zu haben, um hygienische Standards zu wahren. Patienten sollten jedoch klären, ob diese Wechselversorgung ebenfalls übernommen wird.
Grundsätzlich sollten Kompressionsstrümpfe eng anliegen und nicht rollen oder rutschen. Es sollten sich keine Falten bilden. Die Nähte liegen idealerweise außen. Eine korrekt sitzende Kompression darf jedoch nicht einschnüren oder den Blutfluss unterbrechen. Bei Druckstellen, Hautirritationen oder einem unangenehmen Tragegefühl sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf die Probleme ansprechen.
Die Verordnung für eine Kompression erhalten Sie von Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt, sofern eine medizinische Notwendigkeit zum Tragen vorliegt. Sie können das Rezept in einer Apotheke oder in einem Sanitätshaus Ihrer Wahl einlösen. Dort erhalten Sie dann Ihre medizinischen Kompressionsstrümpfe oder Kompressions-Strumpfhosen.
Kompressionsstrümpfe sind in verschiedenen Stärken verfügbar, die der Arzt entsprechend der Diagnose verordnet. Ihre Druckeinheit wird in Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) angegeben: leicht (18 bis 21 mmHg), mittel (23 bis 32 mmHg), kräftig (34 bis 46 mmHg) und sehr kräftig (ab 49 mmHg). Sie bestehen aus einem elastischen Textilgewebe und üben einen kontrollierten Druck aus. Das fördert die Durchblutung und reduziert Schmerzen und Schwellungen.
Neben flachgestrickten Kompressionsstrümpfen werden im Handel ebenfalls rundgestrickte Varianten angeboten. Diese werden nahtlos hergestellt und sind in den klassischen Konfektionsgrößen verfügbar. Eine individuelle Anpassung ist zwar möglich, doch aufgrund des besonderen Herstellungsverfahrens nur mit Einschränkungen.
Während Venenleiden oft mit rundgestrickten Kompressionsstrümpfen behandelt werden, wird bei einer Lipödem-Erkrankung eher eine flachgestrickte Kompression angewendet. Bei dieser Stricktechnik ist selbst in schwierigen Fällen eine präzise Anpassung an die Körpermaße möglich. Sie zeichnen sich überdies durch einen geringen Ruhedruck (beim Sitzen oder Liegen) und einen erhöhten Arbeitsdruck bei Anspannung der Muskulatur (zum Beispiel beim Gehen, Laufen oder Fahrradfahren) aus.
Bei einer Flachstrickkompression liegen alle Nähte bevorzugt an den Außenseiten. Dadurch werden insbesondere Druckstellen in den sensiblen Kniekehlen und an den empfindlichen Innenseiten der Oberschenkel vermieden. Hinten liegende Nähte können beim Sitzen oder Liegen Druckstellen verursachen. Zudem nutzen sich außen liegende Nähte nicht so schnell durch Reibung ab. Die Kompressionsversorgung ist langlebiger und kostensparender.
Nach einer Liposuktion tragen Sie für etwa sechs bis acht Wochen durchgehend ein Kompressionsmieder, das in der Regel speziell für Sie angefertigt wurde. Es wird nur zum Waschen, Duschen oder zur manuellen Lymphdrainage abgelegt. Nach dieser Zeit können Sie zu flachgestrickten Kompressionsstrümpfen wechseln und die Kompression für einige Monate fortsetzen, bis die Heilung vollständig abgeschlossen ist.
Neben Kompressionsstrümpfen können traditionelle Techniken das Lipödem therapieren und Beschwerden mildern sowie die Lebensqualität steigern.
Diese traditionellen Methoden können dazu beitragen, die Anzeichen von Lipödem zu mildern und die Lebensqualität der Patienten zu erhöhen. Ein umfassender Therapieansatz, der mehrere dieser Techniken vereint, ist häufig am wirksamsten.
Die operative Behandlung des Lipödems, insbesondere die Liposuktion (Fettabsaugung), kann viele Vorteile bieten. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:
Das Tragen von Kompressionsstrümpfen und begleitende Maßnahmen wie Bewegung, manuelle Lymphdrainage und eine gesunde Ernährung sind bewährte Methoden im Kampf gegen eine Lipödem-Erkrankung an den Beinen. Aufgrund unserer mehr als 15-jährigen Erfahrung mit Lipödem-Patientinnen wissen wir, dass eine nachhaltige Verbesserung nur über eine Liposuktion herbeizuführen ist.
Für eine genaue Diagnose und Beratung empfiehlt es sich, eine spezialisierte Fachklinik für Lipödem aufzusuchen. Eine der führenden Adressen ist die LIPOCURA® mit Fachzentren in ganz Deutschland. Hier können Betroffene eine umfassende Beratung und Behandlung von erfahrenen Fachärzten erhalten. In einem ersten persönlichen Beratungsgespräch lernen wir Sie und Ihre individuelle Situation besser kennen. Vereinbaren Sie jetzt eine Erstberatung über die Online-Terminbuchung.
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Von Dr. med. Katrin Lossagk
Von LIPOCOACH® | Pia
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